Die Windschutzscheibe sieht vielleicht unscheinbar aus, ist jedoch ein sicherheitsrelevantes Bauteil und bis zu 30 Prozent für die Karosseeriesteifigkeit verantwortlich. Der Scheibenstempel auf der Windschutzscheibe verrät einiges über Hersteller und Eigenschaften, ist aber mit kryptischen Kürzeln versehen, die man nicht unbedingt entziffern kann. Daher versuchen wir ein bisschen „Licht“ in die Kennzeichnung von Scheiben zu bringen.
E6 – E-Zeichen Ländercode
Bezeichnet das Land, in dem die Genehmigung für die Scheibe erteilt wurde. „E6“ steht für Belgien
// – Verglasungstyp
Der Verglasungstyp ist anhand der römischen Ziffer erkennbar. „//“ steht für eine reguläre Verbundglaswindschutzscheibe.
AGC Automotive – Herstellername
Meistens steht der Herstellername ausgeschrieben auf der Scheibe, ist aber auch durch den DOT-Code ersichtlich.
DOT-20 – DOT Code
Der DOT-Code kennzeichnet Hersteller und Herstellungsort. Hier ASAHI GLASS CO LTD, TOKYO, JAPAN
AS1 – AS Code
Die AS-Nummer (American Standard) kennzeichnet die zulässige Position der Scheibe. AS1: mindestens 70% Lichtdurchlässigkeit, laminiertes Glas (Verbundglas), wird typischerweise für Frontscheiben eingesetzt, kann aber auch überall sonst Verwendung finden. Beispielsweise bei Seitenscheiben (Akustik!) oder Heckscheiben. AS2: getöntes Glas mit mindestens 70% Lichtdurchlässigkeit, darf nicht als Windschutzscheibe, aber ansonsten überall am Fahrzeug eingesetzt werden.
43R – ECE-Richtlinie
Neue Scheiben für den europäischen Markt tragen das Kürzel „43R“, was für die UN/ECE Regelung Nr. 43 steht.
006261 – ECE Genehmigungsnummer
Hinter der Genehmigungsnummer sind unterschiedliche Angaben wie Nenndicke oder Art des Werkstoffes gespeichert.
DOT -> Departement of Transportation
Wie deutet man die Ländercodes?
E1 | = Deutschland | E23 | = Griechenland | |
E2 | = Frankreich | E24 | = Irland | |
E3 | = Italien | E25 | = Kroatien | |
E4 | = Niederlande | E26 | = Slowenien | |
E5 | = Schweden | E27 | = Slowakei | |
E6 | = Belgien | E28 | = Weißrussland | |
E7 | = Ungarn | E29 | = Estland | |
E8 | = Tschechien | E31 | = Bosnien und Herzegowina | |
E9 | = Spanien | E32 | = Lettland | |
E10 | = Serbien und Montenegro | E34 | = Bulgarien | |
E11 | = Großbritanien | E36 | = Litauen | |
E12 | = Österreich | E37 | = Türkei | |
E13 | = Luxemburg | E40 | = Mazedonien | |
E14 | = Schweiz | E43 | = Japan | |
E16 | = Norwegen | E45 | = Australien | |
E17 | = Finnland | E46 | = Ukraine | |
E18 | = Dänemark | E47 | = Süd Afrika | |
E19 | = Rumanien | E48 | = Neu Seeland | |
E20 | = Polen | E49 | = Zypern | |
E22 | = Portugal | E50 | = Malta | |
E22 | = Russland | E51 | = Süd-Kora | |
E52 | = Malaysia | E53 | = Thailand | |
E56 | = Montenegro | E58 | = Tunesien |
Welche Bedeutung hat das Zeichen // = Verbundglas?
Wie oben erläutert, werden in der Richtlinie 43 die römischen Zeichen folgendermaßen aufgeschlüsselt:
I – für Einscheibensicherheitsglas also „vorgespanntes Glas“ und I/P wenn diese hinzu noch beschichtet sind
II – reguläre Verbundglaswindschutzscheibe und II/P wenn beschichtet
III – vorbehandeltes Verbundglas, bei dem eine Glasscheibe eine Spezialbehandlung zur Erhöhung der Festigkeit bekommen hat und III/P wenn diese noch beschichtet ist
IV –Glas-Kunststoff
V – Sicherheitsverglasungen mit einer normalen Lichtdurchlässigkeit von weniger als 70 %
VI – Sicherheitsverglasungen mit einer normalen Lichtdurchlässigkeit von weniger als 70 %
VII – gleichmäßig vorgespannte Windschutzscheiben, die in langsam fahrenden Fahrzeugen aufgrund ihrer Bauart nicht mehr als 40 km/h fahren dürfen
VIII – Verglasungen aus inflexiblem Kunststoff, der sich bei der Flexibilitätsprüfung um weniger als 50 mm durchbiegt
IX – Verglasungen aus flexiblem Kunststoff, der sich bei der Flexibilitätsprüfung um mehr als 50 mm durchbiegt
X – Isolierverglasungseinheit aus unflexiblem Kunststoff
XI – Verbundglasscheiben abgesehen von Windschutzscheiben